Die ARA Oberengadin: Eine regionale Lösung
Im Jahr 2016 haben die Mitgliedsgemeinden des Verbandes Abwasserreinigung Oberengadin den Bau der neuen Abwasserreinigungsanlage Oberengadin beschlossen. Die alten ARAs in Celerina, Bever und S-chanf werden in Zukunft durch die regionale ARA Oberengadin in S-chanf ersetzt. Diese wird voraussichtlich 2021 in Betrieb genommen.
Am 20. Februar 2017 konnte in S-chanf mit den Arbeiten begonnen werden.
Das Objekt beinhaltet vier Teilobjekte:
- BG-Halle (Betriebsgebäude und Überdachung)
- MR-Halle (Mechanische Reinigung)
- SBR-Halle (SBR-Biologie-Becken Überdeckung)
- MAG-S-Halle (Logistikbereich)
BG-Halle (Betriebsgebäude und Überdachung):
Diese Stahlkonstruktion verbindet das eigentliche Betriebsgebäude (Holzbau) und die SBR-Biologie-Becken mit einem Dach. Der Gebäudeteil steht auf einer Betonplatte, welche unterkellert ist. Der gesamte Bereich kann von LKWs bis 40t befahren werden. Es handelt sich um eine offene Halle, welche mit 8 Fachwerken (13.0m x 1.8m X 0.3m) überspannt wird. Das Dach ist mit einem wasserführenden Trapezblech SP135 gedeckt, sodass der Vorplatz grösstenteils geschützt bleibt.
Die Stahlkonstruktion von 50t haben wir über den Sommer 2019 in unserer Halle 7 gefertigt. – Sie wurde im Spätsommer feuerverzinkt und Anfang Herbst 2019 vor Ort montiert.
MR-Halle (Mechanische Reinigung):
Die MR-Halle besteht aus einem Massivbau mit einem UG-, EG- und OG-Bereich aus Beton und einem Dach aus Stahl. Die Dachkonstruktion weist 15 Blechträger (25.0m x 1.5m x 0.4m) auf, die eine Spannweite von 22.5m haben und in der Mitte der Halle auf einer Mittelwand aufliegen bzw. noch 2.5m überragen. Unter diesen liegen auf einer Seite im EG-Bereich die 2 Vorklärbecken. Diese können für Wartungsarbeiten mit einem Hallenkran überfahren werden. Gegenüberliegend schliessen 15 Binder (IPE 750x147) an, die 3 Faultürme im OG-Bereich, die bis ins UG reichen, beherbergen. Das Dach ist mit einem Trapezblech SP153 gedeckt und für einen Flachdachaufbau ausgelegt. Der Flachdachaufbau wurde bauseits fertiggestellt. Noch vor Inbetriebnahme der Anlage wir auf das Dach eine grosse Photovoltaikanlage montiert werden.
Die Stahlkonstruktion von 280t haben wir Anfangs 2019 in der Halle Urban gefertigt. Sie wurde im Frühling feuerverzinkt und ab Mitte April bis zum Sommer 2019 in 2 Etappen vor Ort montiert.
SBR-Halle (SBR-Biologie-Becken Überdeckung):
Die Überdeckung der sechs SBR-Biologie-Becken ist wie folgt gegliedert:
Die Stahlkonstruktion besteht aus einem 3-fach Längs gegliedertes Dach, das links und rechts die Becken überdeckt. In der Mitte liegt ein tieferes Mitteldach, das die Zufahrt zu den Becken schützt und das Wasser der beiden höhergelegen Dächern abfängt. Es handelt sich um eine offene Halle, welche den Beckenbereich nicht vollständig vor Witterung schützt. Im Dach sind Öffnungen vorgesehen, welche erlauben, dass Dampf aus den Becken austreten kann. Die Konstruktion besteht aus 34 Becken-Fachwerken (18.0m x 1.7m X 0.3m) und 17 Mittelfachwerken (10.75m x 1.7m X 0.3m). Das Dach ist mit einem wasserführenden Trapezblech SP135 gedeckt, sodass die Becken im Winter grösstenteils schneefrei bleiben.
Von den sechs Becken werden fünf in Betrieb genommen, dass sechste wird zwischenzeitlich als Abwasserspeicher bei Regenwetter verwendet werden.
Die Stahlkonstruktion von 315t haben wir nach den Sommerferien 2019 in der Halle 7 angefangen zu fertigen, wurde ab dem Herbst feuerverzinkt und wird seit Ende Oktober 2019 in 3 Etappen bis Frühling 2020 vor Ort montiert.
MAG-S-Halle (Logistikbereich):
Der MAG-S Teil enthält einen Massivbaubereich, der mit einem Stahlbau überdacht wird und eine heruntergehängte Decke aufweist. In diesem Teil der Anlage befinden sich die Kadaversammelstelle sowie die Annahmestelle für Schlammsammlergut und die Abgabestelle für Klärschlamm (Muldenbahnhof). Im Bereich Muldenbahnhof werden die Lasten über das Tragblech und Pfetten in Fachwerke eingeleitet. Diese sind auf einer Seite auf den Abfangträger gestützt und auf der anderen direkt auf Stützen. An den Fachwerken wird die Gebäudehülle des Muldenbahnhofs aufgehängt. Der Bereich Annahmestelle für Schlammsammlergut ist auf drei Seiten durch tragende Betonwände bis unter das Dach abgeschlossen. So werden die Lasten in diesen Bereichen und die Kadaversammelstelle über Tragbleche und Pfetten direkt in die Betonwände und eine Stützenreihe eingeleitet.
Der zweite Teil ist eine Stahlkonstruktion, die den Vorplatz überdacht. Es ist eine offene Halle, welche von LKWs befahren werden kann. Das Tragwerk ist so aufgebaut, dass die Lasten ebenfalls über das Tragblech und Pfetten in Fachwerke eingeleitet werden. Diese Fachwerke überspannen den ganzen Vorplatz und sind auf zwei Abfangträger aufgelegt. Die zwei Abfangträger sind jeweils als Rahmen ausgebildet und stehen auf drei Stützen.
Die beiden Dächer werden mit einem wasserführendem Trapezblech SP135 gedeckt, sodass der Vorplatz grösstenteils, jedoch nicht vollständig, geschützt bleibt.
Die Stahlkonstruktion von ca. 125t wird in unserer Halle 7 gefertigt, anschliessend feuerverzinkt und ab Frühling 2020 vor Ort montiert.