Die H. Wetter AG erhält die Anerkennung Prix Acier 2021
Beim Kopfbau der Halle 118 in Winterthur wurden mehrheitlich gebrauchte Bauteile verwendet. Die H. Wetter AG hat durch die Wiederverwendung von Stahl 127 Tonnen CO₂ eingespart und dafür die Anerkennung des Prix Acier 2021 erhalten.
Ein Projekt, das kaum nachhaltiger sein könnte: Ausschlaggebend für die Aufstockung war das Vorhandensein von Werkstoffen aus Rückbauten in der Region. Nebst der Wiederverwendung von möglichst vielen gebrauchten Bauteilen wurde zum Beispiel Stahl aus einer Occasion-Stahlstruktur verwendet. Wo sonst neue Stahlkonstruktionen zum Einsatz kommen, standen durch das Wiederverwenden alter Bauteile komplexere Arbeitsschritte an. Damit man genau wusste, welches Bauteil in welchem Zustand ins Werk kommt, musste schon bei der Demontage jeder Träger einzeln vermessen und nummeriert werden. Zudem mussten die alten Stahlträger optimal bearbeitet werden, damit die gewünschte Flexibilität für die dreigeschossige Aufstockung entsteht.
Entwicklungsbedarf bestand auch beim Korrosionsschutz. Ihn vollständig zu erneuern, ist sehr aufwendig. Stattdessen hat man den vorhandenen Schutz aufgebessert. Ebenso waren auch gute Lösungen beim Feuerschutz gefragt: Dieser wird durch eine Betonverbunddecke und Kammerbetonstützen mit Stahlanteil gewährt.
Durch die Wiederverwendung von alten Bauteilen konnten verglichen zur Aufstockung mit neuem Material total 490 Tonnen CO₂ eingespart werden – 127 Tonnen davon in der Stahlkonstruktion. Gegenüber dem üblichen Recyclingstahl, bei dem alter Stahl geschmolzen und neu gewalzt wird, ist durch die Wiederverwendung bestehender Bauteile 91% weniger CO₂ ausgestossen worden.
Dank der gesammelten Erfahrungen und der erfolgreichen Umsetzung der H. Wetter AG, können in Zukunft mehr Stahlkonstruktionen aus Rückbauten wiederverwendet und somit ein wesentlicher Beitrag zur CO₂-Reduktion beigetragen werden.
Titelfoto: Martin Zeller, Baubüro in situ