Montagebericht Lagergebäude Kügeliloo, Zürich-Affoltern
Die Lagerhalle des Opernhauses Zürich an der Binzmühlenstrasse wird aufgestockt. Die Sheddächer aus Eternit enthalten Asbest. Da von Asbest eine hohe Gesundheitsgefahr ausgeht, muss die Entfernung in einer isolierten Umgebung stattfinden. Da kommt das Stahlbau-Team der H. Wetter AG mit einem eigenhändig erarbeiteten Konzept ins Spiel.
Ausgangslage
Die Lagerhalle des Opernhauses Zürich an der Binzmühlestrasse wird aufgestockt, davor müssen aber Sanierungsarbeiten ausgeführt werden. Die Sheddächer aus Eternit enthalten Asbest und müssen daher entfernt werden. Auch die Rinne, der Betonboden und diverse Bauteile an der Wand enthalten Asbest. Da von Asbest eine hohe Gesundheitsgefahr ausgeht, muss die Entfernung des Daches in einer isolierten Umgebung erfolgen. Der Asbest wird entfernt, anschliessend kann das Sheddach abgerissen werden.
Herausforderung und Ziel
Durch die Höhe des Lagergebäudes ist der Zugang zum Sheddach erschwert. Zusätzlich sollte die Asbest-Entfernung während laufendem Betrieb erfolgen. Durch den Einbau eines Zwischenbodens und eines neuen Daches ergibt sich die Möglichkeit, ein Vakuum zu erzeugen. Durch das Vakuum kann schlussendlich bei der Asbestentfernung keine kontaminierte Luft in das Lagergebäude und dessen Umgebung gelangen. Das alte Sheddach wird anschliessend entfernt und ein neues Flachdach montiert. Die gesamte Montage soll während fortlaufendem Betrieb umgesetzt werden.
Vorgehen
Da alle Arbeiten während laufendem Betrieb umgesetzt werden müssen, wird die Asbestentfernung über zwei Etappen durchgeführt. In der ersten Etappe wurden die alten Kranbahnen entfernt und die neuen auf den bestehenden Stützen montiert. Als zweite Etappe wurden die bei uns produzierten Zwischenböden auf die Kranbahnen montiert. Die Zwischenböden fungieren als Arbeitsplatte für das Asbestentfernungs-Team und werden später wieder entfernt. Die Zwischenböden sind verschiebbar und können somit nach der ersten Etappe auf die zweite Hallenseite verschoben werden. Da die Zwischenböden auf Rollen verschiebbar sind, ist die Gefahr da, dass sich diese lösen. Daher ist es wichtig, dass die Arbeitsschritte aus dem vorher erstellten Konzept eingehalten werden. Das Platzproblem aufgrund des laufenden Betriebes musste ebenfalls von Anfang an in das Montagekonzept eingearbeitet werden.
Als nächster Schritt wurde die Dachkonstruktion montiert. In den Dachrinnen des alten Daches wurden speziell gefertigte Leitern genutzt, um an die Verschraubungen der Längsfachwerke zu gelangen. Aufgrund der Sicherheitsvorgaben war die Montage von Netzen unabdingbar. Jedoch war es nicht möglich, die alten Sheddächer zu besteigen, da diese instabil waren. Das Sicherheitsnetz wurde am Boden direkt an die Längsfachwerke gebunden und zusammen mit dem Kran an die richtige Position gebracht. Die Kommunikation zwischen dem Kranführer und den Monteuren auf dem Dach musste auf die Sekunde genau abgestimmt sein. Wir waren bestrebt, die Kranstunden möglichst tief zu halten, weshalb der Einsatz des Kranes genau koordiniert wurde. Bei der gesamten Montage galt: trotz Leistungs- und Zeitdruck die Ruhe bewahren.
Das Arbeiten auf dem Dach brachte mehrere Herausforderungen mit sich: Der Sturzgefahr wurde mit den Sicherheitsnetzen entgegengewirkt. Schlechtes Wetter und tiefe Temperaturen erschwerten die Arbeit zusätzlich. Oftmals war das Dach bis zur Mittagszeit vereist, was die Montage nicht einfacher machte. Die Lieferung der Materialien musste jeweils genau gemäss Plan erfolgen, da die Zeit des Krans wie auch der Platz beschränkt waren. Als letzter Schritt, nach der Entfernung des Sheddaches, gilt es, das bestehende Gebäude mit dem neuen Dach zusammenzuführen. Dies wird in der ersten Hälfte des Jahres 2018 starten und einige Schweissarbeiten sowie die Demontage des alten Sheddachs beinhalten.
Montage
Die Montage ist nur so gut wie die Vorarbeit in der Werkstatt. Nur gutes Material kann richtig verbaut werden. Dabei spielt auch die gesamte Logistik eine grosse Rolle. Die richtigen Teile müssen zur richtigen Zeit an den geplanten Ort geliefert werden. Die darauffolgende Montage ist zeitlich genaustens koordiniert und auch der Kran wird auf diese Planung hinbestellt. Das Arbeiten bei jeder Witterung gehört natürlich auch zum Montagealltag. Vertrauen, Ruhe und Kommunikation sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Montage.